Sand in den Augen
Lesung mit Enikö Nagy – „Sudanese Moments“
Enikö Nagy hat das Unmögliche möglich gemacht. So fotografierte sie während ihres mehrjährigen Aufenthaltes im Sudan Dinge, die eigentlich nicht sichtbar sind. Wie das funktioniert, darüber sprach sie vor rund 80 Schülern der FOS/BOS Weiden.
„Einfach einmal zuhören“, das war das Motto von Enikö Nagy während ihrer Zeit im Sudan. „Denn nur so kann man das Unsichtbare eines anderen Landes sehen“, erklärte die ehemalige Schülerin der Weidener Fach- und Berufsoberschule. So saß die sympathische Autorin und Fotografin mit Volksoberhäuptern, Ältesten, Poeten, Nomaden und allerlei Volk zusammen und ließ sich Anekdoten, Lebensweisheiten und Sinnsprüche erzählen. Um dieses uralte Kulturgut auch visuell erfahrbar zu machen, legte Enikö Nagy 30.000 km zurück und fotografierte die Menschen in ihrem Alltag, bei ihren Festen und Ritualen. Mit ihren Geschichten und Fotografien vermittelte Enikö Nagy den Schülerinnen und Schüler ein vollkommen neues Bild von einem Land, „das man üblicherweise mit Krieg und Krisen assoziiert.“
Enikö Nagy kehrte gerne an ihre alte Schule zurück: „Es ist für mich etwas ganz Besonderes, hier zu sein und einige Lehrer und Lehrerinnen wieder zu treffen.“ Marleen Gambel hat die ehemalige Schülerin für eine schulinterne Lesung im Kontext der Weidener Literaturtage gewinnen können. So kamen die Schüler der FOS/BOS Weiden bereits vor der Eröffnung der großen Fotoausstellung von Enikö Nagy im Neuen Rathaus in den Genuss, die von der internationalen Presse gefeierte Autorin und Fotografin kennen- und schätzen zu lernen. Ihr aus 550 Fotografien und 250 poetischen Texten bestehender Bildband „SAND IN MY EYES – Sudanese Moments“ ist 2014 erschienen und gilt als einzigartig. Oberstudiendirektorin Gabriele Dill dankte Enikö Nagy für zwei wunderbare Schulstunden.