Vergeben ja – vergessen nie!
Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage:
Zeitzeugengespräch der 2. Generation an der Beruflichen Oberschule Weiden
Bereits zum dritten Mal besuchte Ingrid Portenschlager gemeinsam mit der Referentin und Zeitzeugenbegleiterin des Vereins Lila Winkel, Esther Dürnberger, am 12.04.2019 die Gustav-von-Schlör-Schule in Weiden, um vor den Klassen B12W, B12TS, F12 GI, F13G, F12Ga, F13Sa, F13Sb und F11Sb1 als Zeitzeugin der zweiten Generation über das Leben ihres Vaters Ernst Reiter, der ab 1940 im Konzentrationslager Flossenbürg inhaftiert war, zu sprechen.
Nach einer Begrüßung der Gäste durch den stellvertretenden Schulleiter Herrn Gleixner informierte Frau Dürnberger zunächst über den Verein Lila Winkel, der sich mit der Dokumentation und Aufarbeitung des Schicksals unschuldiger Opfer des Dritten Reiches befasst. Ingrid Portenschlager, die Tochter von Ernst Reiter (1915 – 2006) berichtete im Anschluss über das Leben mit ihrem Vater, das alles andere als einfach war. Da er sich den Grundsätzen seines Glaubens folgend als junger Mann weigerte, den Wehrdienst zu leisten, wurde er 1938 verhaftet und schließlich unter der Häftlingsnummer 1935 ins KZ Flossenbürg verlegt. Dort gelang es ihm, sowohl die harte Sträflingsarbeit im Steinbruch als auch Krankheiten, Gräuel und Foltermethoden bis zu seiner Befreiung auf dem Todesmarsch zu überleben.
Die Eintragungen in das Erinnerungsbuch von Frau Portenschlager zeigen, dass der Vortrag über das Grauen der NS-Zeit bei den Schülerinnen und Schülern lange nicht in Vergessenheit geraten wird.