Überspringen zu Hauptinhalt

Unterricht in Corona-Zeiten: Kommentar #2

Cracking the classroom code

Vor gut einer Woche wurden in ganz Bayern die Schulen dicht gemacht. Der Grund: Ein Virus namens Corona macht den Freistaat unsicher.

Wie lange die Tore der Bildungszentren verschlossen bleiben, kann niemand genau vorhersagen. Frühestens nach den Osterferien wird man wohl den Betrieb wieder aufnehmen können. Bis dahin bleiben die Schüler und Lehrer vorerst in Quarantäne.

Der Aufschrei war groß, als wir, die Schüler, von unserem Glück erfuhren. Fünf Wochen keine Schule, kein Unterricht und keine Hausaufgaben – so die Vorstellung eines jeden Einzelnen von uns. Doch spätestens nach dem ersten Elternbrief über die Schließung der Schule war jedem von uns klar: Ganz ohne Unterricht geht es nicht. Ab sofort wird online unterrichtet, kommuniziert und Hausaufgaben verbessert. Der Schultag beginnt nicht mehr im Klassenzimmer, sondern abgekapselt im Kinderzimmer vor dem Bildschirm.

Über die Chancen und Risiken dieser neuen Unterrichtsform ist man sich noch uneinig. Doch eins ist klar, die Digitalisierung hätte uns sowieso irgendwann bevorgestanden. Auch wenn sich der Digitalunterricht noch in den Kinderschuhen befindet, kann er enorme Chance und Vorteile für uns als Schüler bieten.

Wir können uns den Unterrichtsstoff selbstständig einteilen und dadurch in unserem Tempo lernen. Oftmals reicht die kurze Unterrichtszeit nicht aus, den neu vermittelten Stoff zu verstehen. Jetzt kann sich jeder Schüler die entsprechende Zeit dafür nehmen. Hinzu kommt, dass das Internet nur einen Mausklick weit weg ist. Jeder kann so seine Wissenslücken auffüllen und sich von zahlreichen „Youtube-Lehrern“ die eine oder andere mathematische Formel erklären lassen. Nicht zu vergessen sind natürlich die eigenen Lehrer. Auch sie sind jederzeit verfügbar und stehen mit Rat und Tat zur Seite.

Der Onlineunterricht bietet nicht nur uns Schülern zahlreiche Vorteile, sondern auch Berufstätigen oder Auszubildenden, die nachträglich die Hochschulreife erlangen möchten. So können sie neben dem Berufs- und Familienleben zuhause online „die Schule besuchen“. Beispielsweise bekommt so eine alleinerziehende Mutter die Chance, neben ihren beruflichen und familiären Verpflichtungen einen höheren Bildungsgrad anstreben zu können. Sicher ist dies für die Abendschüler eine hohe zusätzliche Belastung, trotzdem schätzen sie die Besonderheiten des digitalen Lernens.

Zugegeben, typische Kinderkrankheiten des Onlineunterrichts lassen sich nicht schönreden. Lange Ladezeiten, überlastete Server und Verzögerungen in den Konferenzen erschweren den reibungslosen Ablauf des Unterrichts. Hinzu kommt die fehlende zwischenmenschliche Kommunikation, aber auch das Pflegen sozialer Kontakte. Obwohl davon in Zeiten des Coronavirus ja ausdrücklich abzuraten ist und somit sollte das kein Problem darstellen.

Angesichts des zukünftig fortschreitenden und technischen Wandels wird wohl eine immer stärker zunehmende Digitalisierung der Schule kaum aufzuhalten sein. Leider lassen sich die Kinderkrankheiten dieser Unterrichtsform nicht von heute auf morgen beseitigen. Grundsätzlich ist der Digitalunterricht eine sehr spannende Form des Unterrichts und wird auch in Zukunft immer mehr auf Begeisterung stoßen, wie schon in anderen Ländern dieser Welt.

Text: Maximilian R., F12

An den Anfang scrollen