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Unterricht in Corona-Zeiten: Kommentar #3

Notlösung bald Alltag?

Welcher Schüler quält sich schon früh morgens gerne aus dem Bett, nur um zwei Stunden später bis spät nachmittags den Unterricht besuchen zu können? Dazu kommen meist noch hohe Fahrtkosten, egal ob für Bus, Bahn oder Auto und ein schlechtes Gewissen auf Grund des CO2 Ausstoßes der Gefährte. Aber was wäre die Alternative? Online-Unterricht? Ja! Viel Abendschulen, die hauptsächlich von Erwachsenen besucht werden, haben bereits einen Teil ihres Unterrichts digital umgestellt. Und es funktioniert. Aber wie sieht es mit Minderjährigen Schüler bzw. Abiturienten aus?

Die Corona Krise hat uns nicht nur vor eine Versorgungsfrage gestellt, sondern stellt auch Schulsysteme auf der ganzen Welt auf die Probe. Wie geht es weiter mit den Schülern? Wie holen sie den versäumten Stoff der 3 Wochen ohne Schule auf? Die beste Alternative bietet dazu der Online-Unterricht. In Deutschland wurde innerhalb kürzester Zeit tatsächlich ein funktionierendes System für Schüler und Lehrer auf die Beine gestellt. Die Hauptakteure hierbei sind die Plattformen MEBIS oder Teams Microsoft. Die Schüler stehen Dank dieser Programme im ständigen Kontakt mit dem Lehrer und den Mitschülern. Auch Fragen Außerhalb des Online Unterrichts können dadurch schnell und direkt im jeweiligen Chat des Unterrichtsfaches oder dem Lehrer beantwortet werden. Selbst nicht Technik affine Menschen können gut damit umgehen. Aber bleibt dieses System auch nach der Corona Krise bestehen? Oder wird es nur teilweise übernommen? Oder wieder ganz abgeschafft?

Ein Problem bleibt dennoch bestehen. Die Motivation jedes Einzelnen. Im Unterricht steht der Lehrer wenigstens noch direkt vorm Schüler und kann ihn durch Androhung von anderen Aufgaben mehr oder weniger „zwingen“ die bereits aufgetragenen Arbeitsaufträge zu erledigen. Doch online funktioniert das nicht. Der Lehrer kann zwar jeden Schüler einzeln anschreiben oder ansprechen und versuchen ihn dadurch zur Mitarbeit zu motivieren, aber Schüler ignorieren das gerne und oft. Die beliebtesten Ausreden sind dann schlechte Internetverbindung, schlechter Ton oder dass die Nachricht einen erst gar nicht erreicht hat. Außerdem was will der Lehrer schon machen können, wenn dieser 50 km entfernt in einer anderen Stadt lebt? Durch den Bildschirm den Schüler an der Gurgel packen? Wohl kaum.

Wie sich das Konzept Online Unterricht in Deutschland nach der Corona Krise weiter entwickeln wird steht noch in den Sternen. Aber eine Alternative bietet er auf jeden Fall. Die Schüler können dadurch ihren Alltag flexibler gestalten, sind dadurch, dass sie erst wesentlich später aufstehen müssen, wesentlich besser ausgeschlafen und auch besser gelaunt, wie sich in den letzten zwei Wochen gezeigt hat (persönliche Erfahrung). Zwar wird der Online Unterricht momentan nur als Notlösung genutzt, aber es bleibt zu hoffen, dass wenigstens etwas daran festgehalten wird. Alleine schon der Umwelt zu liebe.

Text: Johanna M., F12

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