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Zeitzeugen der zweiten Generation

„Wer wird einmal unsere Geschichte erzählen, wenn wir nicht mehr sind?“

Schule ohne Rassismus / Schule mit Courage: Zeitzeugengespräch der 2. Generation an der Beruflichen Oberschule Weiden

 

Bereits zum vierten Mal besuchte Ingrid Portenschlager gemeinsam mit der Referentin und Zeitzeugenbegleiterin des Vereins Lila Winkel, Esther Dürnberger, am 25. 4. 2022 die Gustav-von-Schlör-Schule in Weiden, um vor den Klassen B13TW, F12Sa, F12Sc, F11Ia, B12S als Zeitzeugin der zweiten Generation über das Leben ihres Vaters Ernst Reiter, der ab 1940 im Konzentrationslager Flossenbürg inhaftiert war, zu sprechen. Seine traumatischen Erfahrungen während des Dritten Reiches prägten Reiter zeitlebens. Da er sich den Grundsätzen seines Glaubens folgend als junger Mann weigerte, den Wehrdienst zu leisten, wurde er 1938 verhaftet und in verschiedenen Lagern, teils in Einzel- und Dunkelhaft, interniert, 1940 wurde er schließlich unter der Häftlingsnummer 1935 ins KZ Flossenbürg verlegt. Dort gelang es ihm, sowohl die harte Sträflingsarbeit im Steinbruch als auch Krankheiten, Gräuel und Foltermethoden bis zu seiner Befreiung auf dem Todesmarsch zu überleben. Diese Erlebnisse ließen ihn jedoch sein Leben lang nicht los. Ingrid Portenschlager sieht ihren Vater als großes Vorbild an und hofft, zusammen mit dem Verein Lila Winkel gegen das Vergessen, aber auch gegen Ausgrenzung, Mobbing und die Missachtung des Gewissens in der heutigen Zeit wirken zu können.

Text und Fotos: Julia Hildebrand, Sandro Fleischmann
 
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