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Das geteilte Dorf

Auf den Spuren der deutsch-deutschen Teilung

Am 27. April 2023 hatten die Schülerinnen und Schüler der Klasse F11Ga1 sowie die beiden Begleitlehrkräfte Frau Hildebrandt und Frau Schmidt im Rahmen des Geschichtsunterrichts die Gelegenheit, sich auf besondere Spurensuche zu begeben. Ihr Weg führte sie in das kleine, beschauliche Dorf Mödlareuth an der bayrisch-thüringischen Grenze.

Obwohl durch diesen kleinen Ort heute nur noch die Grenze der beiden Bundesländer verläuft und diese auch keinen großen, merklichen Einfluss auf das Zusammenleben innerhalb der Dorfgemeinschaft mehr nimmt, gestaltete sich seine spezielle geographische Lage ab dem Ende des Zweiten Weltkriegs bis zum Zeitpunkt des Mauerfalls deutlich brisanter. Das Dorf wurde durch die Aufteilung Deutschlands in Besatzungszonen in der Mitte geteilt und in Teilen der sowjetischen sowie der amerikanischen Besatzungszone zugewiesen. Doch diese Teilung spaltete Mödlareuth nicht nur in geographischer Hinsicht, denn die Bewohner waren plötzlich zwei unterschiedlichen politischen und wirtschaftlichen Systemen in den beiden Besatzungszonen und später nach den beiden Staatsgründungen in der DDR und der BRD unterstellt.

In einem informativen Vortrag lernten die Schülerinnen und Schüler diese besondere Geschichte des Dorfes kennen. Besonders bewegend ist vor allem die Zeit des Mauerbaus, durch die mitten durch Mödlareuth an der Zonengrenze eine blickdichte Betonmauer sowie ein ausgefeiltes System, um Bürger am Überqueren der Grenze zu hindern, errichtet wurde, die den Ort in zwei Teile riss und dadurch sogar Familien über mehrere Jahrzehnte trennte.

Die Schülerinnen und Schüler bekamen nach diesem Theorieteil die Gelegenheit, eine alte Grenzschutzanlage zu begehen, durch die die Grausamkeit des DDR-Regimes hinsichtlich des Umgangs mit Flüchtlingen aus der DDR uns auf anschauliche Art und Weise vor Augen geführt wurde. Die Erarbeitung eines geglückten Fluchtversuchs in Mödlareuth und die negativen Folgen für die Grenzsoldaten und die Bewohner Mödlareuths rundete anschließend die Exkursion ab, bei der die Schülerinnen und Schüler sogar einen Einblick in eine Stasi-Akte nehmen konnten.

Wir möchten uns daher herzlich beim deutsch-deutschen Museum Mödlareuth für die freundliche und reibungslose Organisation der Exkursion und für den informativen und kurzweiligen Exkursionstag bedanken!

Text und Fotos: Marina Schmidt
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