60 000 Umweltschulen in 74 Ländern
Die Gustav-von-Schlör-Schule gehört dazu
„Change agent“ werden – mit diesem Ziel beteiligten sich weltweit 60 000 Schulen in 74 Ländern an dem Projekt „Umweltschule“. Die Idee: Schülerinnen und Schüler gehen neben dem ganzen Schulstress kleine Nachhaltigkeitsprojekte an oder versuchen ihren ökologischen Fußabdruck im Alltag zu reflektieren und zu reduzieren – mit einer Begeisterung, die hilft, andere anzustecken.
Die FOSBOS Weiden war im Schuljahr 2023/24 das erste Mal mit dabei. Beim Festakt „Umweltschulen in Europa“ in Fürth, bei dem das Engagement von ca. 600 bayerischen Teilnehmerschulen gewürdigt wurde, zeigte sich schnell, dass es neben Kräuterwanderungen, Kleiderbörsen und Mülltrennideen noch unzählige weitere Optionen gibt. Zu bestaunen gab es z.B. Wurmkisten, in denen mehrere Hundertschaften von Regenwürmern den schulischen Biomüll zu Dünger der schuleigenen Tomaten verwandelte. Auf Interesse von Franziska Porkert und Cecilia Wagner stieß vor allem auch die „Zigarettensäule“! Das Projekt dahinter: Schüler sammeln in Freistunden Zigarettenstummel aus der Gegend um die Schule, lassen sie zu kleinen, mobilen Zigarettendosen upcyceln und schützen damit die Gewässer und ihre Lebewesen, denn jeder Zigarettenstummel hat das Potential 1.000 Liter Wasser zu vergiften. Daneben gab es noch Schulwaldprojekte, Knautschkerzen aus Wachsresten, selbst gepressten Apfelsaft aus dem Schulgarten, den Selbstversuch „Einkaufen mit mitgebrachten Behältern“ und vieles mehr, aber auch Tipps für einen nachhaltigeren Alltag.
Die Auswahl war riesig, inspirierend und fast überwältigend. Gut, dass es kaum eine Rolle spielt, welches Projekt man konkret angeht, und so konnte der LBV-Vorsitzende Norbert Schäffer stellvertretend für die Initiatoren der „Umweltschule in Europa“ aus ganzem Herzen den Schülerinnen und Schülern sagen:
„Es ist euer Planet. Von mir ein herzliches Dankeschön, dass ihr euch um diesen Planeten kümmert.“
Die kleine Delegation der FOSBOS fährt an diesem Tag auf jeden Fall voller neuer Ideen nach Hause und wird versuchen, den Spirit der Nachhaltigkeitsidee, so wie es sich Umwelt- und Verbraucherschutzminister Glauber wünschte, „weiterzutragen“.
Dabei geht es bei den „sustainable development goals“ und den „inner development goals“ um mehr als die Umwelt. Es geht um eine friedliche und faire Welt, um gute und wohltuende Bildung, um den Erhalt von Zugang zu wichtigen Ressourcen für jedermann und darum, dass wir wieder lernen, voller Mut, Optimismus, Bescheidenheit und Freude am gemeinsamen Engagement die Welt ein klein wenig besser zu machen.
Wo ginge das besser und wo wäre es dringender als im Einsatz für den Erhalt unserer natürlichen Lebensgrundlagen und der Biodiversität?
Text: Verena Bauer, Fotos: Verena Bauer