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Von einem verschwundenen Dorf

Gestalter der FOSBOS erinnern mit einer ergreifenden Ausstellung an Paulusbrunn

An der Außenwand der Kirche lief ein ergreifender Film. Im Inneren sorgten die Schüler für Gänsehautfeeling. 27 Gestalter der FOSBOS eröffneten die Wanderausstellung „Paulusbrunn – Maßstab des Vergessens“ mit rund 100 Besuchern.

Das grenzübergreifende Gemeinschaftsprojekt mit Schülern der FOSBOS und der Kunstschule Stříbro wanderte von Bärnau in die Galerie im Alten Schulhaus in Weiden. Die Eröffnung fand in der Michaelskirche statt. „Mir sind die Tränen runter gelaufen“, gestand Barbara Fuit-Kallenbach. Verantwortlich hierfür waren die Worte und musikalischen Beiträge der Schüler. Valentin Lennert zog auf der Orgel und am Klavier alle emotionalen Register. Mit ihrer atemberaubenden Stimme erfüllte Sina Banzhaf den gesamten Kirchenraum. „Niemand lacht, redet, gar flüstert, außer die Bäume“, dichtete Carla Malecek über das Schicksal der Menschen von Paulusbrunn. Einfühlsam berichtete Tia Stoll vom Verschwinden eines einst lebendigen Ortes. „Dieses ehemalige Dorf ist eines der vielen Opfer von Krieg, Zerstörung und Vertreibung“, erklärte Dennis Lobentanzer in seiner Ansprache. Eindringlich warb der Nachwuchspolitiker für Demokratie, Freiheit und Frieden. „Ich habe noch nie eine so schöne Ausstellungseröffnung miterlebt“, schwärmte Dagmar Brühler.

Im Alten Schulhaus konnten sich die rund 100 Besucher von der künstlerischen Vielseitigkeit der Schüler überzeugen. Mit Zeichnungen, Installationen, Fotografien, 3-D-Bildern, Holzschnitten und einem Film erinnern die jungen Talente an ein Dorf im ehemaligen Todesstreifen. „Sie haben großartiges geleistet“, lobte stellvertretender Schulleiter Jürgen Gleixner die Gestalter. Das von Rainer Christoph initiierte Projekt wurde vom Deutsch-Tschechischen Fonds unterstützt.

 

Text und Fotos: Silke Winkler
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