Lebensfreude in grau-hölzern-metallisch-bunt

BAROCK-EXKURSION nach Waldsassen und Wondreb

„Von grau über metallisch und hölzern bis hin zur bunten Lebensfreude“ – So könnte man die Barock-Exkursion der Klassen F13G, F13S und F13WI farblich beschreiben. Nach einem Zweit-Nickerchen im Bus, der sich ein wenig in den düsteren Wald verirrt hatte, wartete in Wondreb die Natur noch grau in grau und mit eisigem Wind auf die Teilnehmerinnen der Barock-Fahrt. Von der Totentanzkapelle blickte der Sensenmann in verschiedensten Grautönen und als allen erdenklichen Rollen heraus auf die FOSBOSler herab. In Waldsassens Basilika trat der silbrige Faden der Gewänder der Reliquien und ihre güldenen Kelche in schaurigen Kontrast zu den Knochen, die hier offenbar ein jahrhundertelang nach der Barockzeit immer noch das „Carpe Diem“ mehr schlecht als recht verkörperten. Glanzvoller waren da schon die Orgel und das überbordende Gold an der Decke. Aber nichts war so prunkvoll wie das schlichte Kiefern- und Fichtenholz, dem ein Künstler die großartigen Tugend-Figuren der Bibliothek entlockte. Neben dem lebendigen Material wurde hier auch mit Blick zur Decke alles freundlich: Bunte Gnome, laszive Äffchen, Fantasietiere von Einhorn über einen Marderdrachen bis hin zu Geflügel jeglicher Art zierten den Stuck des Gewölbes. Dort fand sich auch der Heilige Bernhard von Clairvaux in einer Lactatio genährt durch die Mutter Maria in bester Stimmung.

Diese Stimmung nahmen die Schüler dann auch mit in den Park gleich neben der Kirche. Da wurde getanzt, für die Freiheit gekämpft, sich in die Rolle eines Arztes hineingefühlt, mit den Herrscherqualitäten geprahlt und darüber gelästert. In einem Poetry Slam wurde schließlich auch die Frage beantwortet, was uns der Barock heute noch zu sagen hat.

Auf jeden Fall eines: Dass der Lebensgenuss seinen Raum im Leben braucht. Das haben wir bildlich festgehalten.

(Text: V. Bauer, Exkursion: D. Rappl, V. Bauer, S. Baldauf und D. Steeger)